Eine rhetorische Weiterbildung am Beispiel Cicero
Heute sind Weiterbildungen ein sehr wichtiges Thema. Im Berufsleben sind diese oftmals verpflichtend und verbindlich. Besonders in der Lehre der Rhetorik werden unzählige Lehrgänge geboten, da die freie Rede ein wichtiger Bestandteil eines sicheren Auftretens ist. Es soll nun eine kleine Einführung in die Rhetoriklehren des Cicero geboten werden.
Was sind die Ziele einer rhetorischen Weiterbildung? Dies ist eine wichtige Frage, um eine Weiterbildung überhaupt zu schätzen beziehungsweise sie besuchen zu wollen.
Deshalb sollte sie folgende Ziele haben: neues Wissen vermitteln, neue Kompetenzen aufbauen und neue Fähigkeiten, zum Beispiel sicheres Reden, entwickeln. Doch um diese Ziele zu erlangen müssen Lehrbeispiele aufgezeigt werden, die die gewünschten Zielsetzungen aufzeigen.
Als Beispiel dienen hier die Rhetoriklehren des Cicero. Cicero erläutert ganz genau den Umgang mit der Rede. Er lehrt, dass die Anordnung des Stoffes, also die Aussagen, so beschaffen sein soll, das der Zuhörer die Absicht und den Sinn (roter Faden) in der Rede erkennen kann. Denn wenn die Aussagen dem Zuhörer plausibel erscheinen, ist der Redner für ihn vertrauenswürdig und glaubhaft. Ein schlecht vorbereiteter Redner würde somit nur die Missgunst den Hörers auf sich ziehen.
Um dies zu vermeiden sind einige Formalitäten in der äußeren Anordnung einzuhalten. So sollte die Rede stets in drei Teile untergliedert werden: In die Einleitung, den Hauptteil und den Schluss. Die Einleitung dient als Einführung in den Vortrag, sie stellt das Thema, also den Sachverhalt, vor. Im Hauptteil wird dieser Sachverhalt ausführlich in einem Sachvortrag und der Beweisführung diskutiert. Letztlich folgt der Schlussteil. In ihm werden die Ergebnisse des Hauptteils nochmals zusammengefasst und die Lösung präsentiert. Neben einer äußeren Anordnung existiert noch eine innere Anordnung die größtenteils den Hauptteil betrifft. Denn der Hauptteil wird in Argumente gegliedert, die je nach ihrem Gewicht (Aussagekraft, Überzeugungskraft) angeordnet werden. Neben dem Gewicht kommt es auch auf die Argumentationsform an. Wählt man die dialektische Form, so stellt man neben der These auch argumentativ die Antithese dar. Oder wählt man die Lineare Form, so kettet man Argumente eines Standpunkts (pro oder contra) innerhalb einer Argumentationskette aneinander.