Das Geburtstrauma nach Sigmund Freud
Als Ansatzpunkt für die theoretische Fassung "Angst als Auslöser neuronaler Verdrängungsprozesse" greift Freud auf das so genannte Geburtstrauma zurück. Hier wird eine Definition des Traumas gegeben und die Ängste des Kindes in den ersten 12 Monaten beschrieben.
Das Geburtstrauma Unter dem Geburtstrauma wird die traumatisch schmerzhafte Erfahrung des Neugeborenen verstanden, welches „aus der Geborgenheit des Uterus in eine Umwelt kommt, die nicht mehr automatisch seine Bedürfnisse befriedigt“. Dies verursacht beim Säugling emotionale Spannungen, dass bestimmte biologische Bedürfnisse nicht mehr befriedigt werden könnten. Zu einem späteren Zeitpunkt wird das Kind mit der Trennungsangst konfrontiert werden. Und zwar wenn sich die Mutter von ihm entfernt und die fundamentalen lebenserhaltenden Bedürfnisse des Kindes vermeintlich bedroht sind. Primärängste
Diese Ängste, die in den ersten Lebensmonaten auftreten, werden von Freud als Primärängste bezeichnet. Nach etwa 12 Monaten wird das Kind mit einer neuen Art von Angst konfrontiert. Das Kind muss sich nun gewissen Einschränkungen unterziehen, die von den Eltern vorgegeben sind. Die Nichteinhaltung der Ver- und Gebote der Eltern würde eine Bestrafung nach sich ziehen. Unter dieser Bestrafung versteht das Kind den Liebesentzug durch die Eltern. Doch gerade dieser wirkt sehr negativ auf das Kind, da es sich isoliert und ungeliebt fühlt. In diesem Stadium hat das Kind die Forderungen der Eltern und soziale Normen noch nicht verinnerlicht. Dies geschieht erst zu einem späteren Zeitpunkt. Bei Verstoß gegen die elterlichen Gebote und Normen werden unbewusst Strafsignale gesendet, die Angst erzeugen.